Der Gründer der Pfadfinder, Baden Powell, hat uns Pfadis in seinem Abschiedsbrief ermutigt: „Lebt so, dass ihr die Welt ein Stück besser hinterlässt, als ihr sie angetroffen habt!“ – Ich hab das für mich übersetzt: holt ein Stück Himmel auf die Welt oder rückt sie ihm ein Stück näher. Heute könnte man, weil wir es so oft hören, sagen: fahrt die Welt hoch!
Ich bin Pfadfinder und zitiere anlässlich Christi Himmelfahrt Baden Powells Abschiedsbrief an die boy scouts in fast voller Länge. Baden Powell, der 1941 gestorben ist, hat den Brief wahrscheinlich schon 1929 – „für alle Fälle“ – geschrieben. (Ein bisschen Geschichte muss sein: Das erste Pfadfinderlager mit Buben organisierte Baden Powell 1907; schon 1909 fuhren auch Pfadfinderinnen auf Lager).
Der etwas gekürzte Abschiedsbrief:
„Mein Leben war glücklich, und ich möchte nur wünschen, daß jeder von Euch ebenso glücklich lebt.
Ich glaube, Gott hat uns in diese Welt gestellt, um darin glücklich zu sein und uns des Lebens zu freuen. Das Glück ist nicht die Folge von Reichtum oder Erfolg im Beruf und noch weniger von Nachsicht gegen sich selbst. Ein wichtiger Schritt zum Glück besteht darin, daß Ihr Euch nützlich erweist und des Lebens froh werdet, wenn Ihr einmal Männer sein werdet.
Das Studium der Natur wird Euch all die Schönheiten und Wunder zeigen, mit denen Gott die Welt ausgestattet hat. Euch zur Freude. Seid zufrieden mit dem, was Euch gegeben ist, und macht davon den bestmöglichen Gebrauch. Trachtet danach, jeder Sache eine gute Seite abzugewinnen.
Das eigentliche Glück aber findet Ihr darin, daß Ihr andere glücklich macht. Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als Ihr sie vorgefunden habt.
Wenn dann Euer Leben zuende geht, mögt Ihr ruhig sterben im Bewußtsein, Eure Zeit nicht vergeudet, sondern immer Euer Bestes getan zu haben.
Seid in diesem Sinn „allzeit bereit“, um glücklich zu leben und glücklich zu sterben. – Haltet Euch immer an das Pfadfinderversprechen, auch dann, wenn Ihr keine Buben mehr seid.
Euer Freund
Baden Powell of Gilwell